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Aufgeheizte Stimmung bei Südlink-Infoveranstaltung

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Viele Informationen, aber auch Kritik: Die Mitglieder der drei Bürgerinitiativen, Dr. Veronika Papenhagen-Stannick (Bad Emstal), Diana Meier (Homberg), Ingmar Theiß (Fritzlar) und Bernd Herbold (Homberg), übergaben den Tennet-Mitarbeitern Dr. Arno Gramatte (Zweiter von rechts) und Thomas Wagner (Dritter von rechts) einen Ordner mit Widersprüchen. Foto: Eberlein
Viele Informationen, aber auch Kritik: Die Mitglieder der drei Bürgerinitiativen, Dr. Veronika Papenhagen-Stannick (Bad Emstal), Diana Meier (Homberg), Ingmar Theiß (Fritzlar) und Bernd Herbold (Homberg), übergaben den Tennet-Mitarbeitern Dr. Arno Gramatte (Zweiter von rechts) und Thomas Wagner (Dritter von rechts) einen Ordner mit Widersprüchen. © Eberlein, Christl

Homberg. Ausweichende Antworten und verärgerte Zwischenrufe: Die Stimmung in der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative Homberg zur geplanten Strom-Trasse von Südlink in Homberg war stark aufgeheizt, der Widerstand unter den 400 Menschen gegen die Trasse groß.

Auch die Vertreter der Bürgerinitiativen aus Fritzlar und Bad Emstal waren anwesend. Thomas Wagner und Dr. Arno Gramatte von Tennet betonten, dass sie den Menschen Gelegenheit zur Beteiligung geben wolle. Die meisten fühlten sich aber eher schlecht informiert.

Die Antworten, die gegeben wurden, führten aus Sicht der Zuschauer oft um den heißen Brei herum. Die Unsicherheit beim Publikum war daher groß. Die Teilnehmer ließen sich nicht beruhigen von dem Versprechen, dass die Einwände der Menschen in die konkretere Planung einbezogen würden. Die Tennet-Vertreter hingegen betonten am Abend mehrmals, dass jeder Einwand und jeder Alternativvorschlag geprüft würden. Noch immer bestehe die Möglichkeit, sich an das Unternehmen zu wenden.

Die Mitarbeiter von Tennet wichen den oft konkreten Nachfragen der Besucher nach deren Meinung aus, was mehrmals zu verärgerten Zwischenrufen führte. Die Gefahr könne nicht abgeschätzt werden, eine vergleichbare Trasse mit zwei Mal 500 Kilovolt Gleichstrom durch bewohntes Gebiet gebe es bis jetzt nicht, hieß es aus dem Publikum.

Wenig Konkretes

Tennet könne weder zum genauen Verlauf der Trasse innerhalb des vorgeschlagenen 1000 Meter breiten Korridors, noch zum Erscheinungsbild der Masten oder den gesundheitlichen Risiken etwas Genaues sagen, lauteten die Vorwürfe. Viele Fragen blieben offen, etwa welche Gegebenheiten denn nun wirklich dazu führten, den Verlauf der Trasse zu ändern.

Tennet wies die Schuld dem Land zu. Während andere Bundesländer detaillierter bei der Datenübermittlung gewesen seien, habe Hessen nur wenige Informationen zur Verfügung gestellt.

Daher seien Siedlungen, Vogel- oder Naturschutzgebiete und Regionen von besonderem touristischem Interesse Tennet bisher nicht bekannt gewesen und in die Planung eingegangen, so Thomas Wagner von Tennet.

Doch auch das beruhigte nicht. „Die Trasse darf nicht durch den Schwalm-Eder-Kreis verlaufen“, entgegnete Ingmar Theiß, Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen Südlink“ aus Fritzlar. Die Menschen dürften sich nicht durch das Verfahren von Tennet täuschen lassen. Es führe dazu, dass sich die Betroffenen innerhalb der wenigen hundert Meter gegeneinander ausspielten und die Trasse in die Nachbarregion argumentierten.

„Wir geben nicht auf und lassen uns unsere Landschaft nicht verschandeln“, sagte Bernd Herbold von der Bürgerinitiative Homberg und übergab eine Mappe mit Widersprüchen und über 2000 Unterschriften gegen die geplante Trasse durch den Schwalm-Eder-Kreis.

Kontakt zu den Bürgerinitiativen per E-Mail: info@buerger-gegen-suedlink.de oder berndherbold@aol.com

Von Christl Eberlein

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