Brief an den Ministerpräsidenten Seehofer

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Das folgende Schreiben hat unsere Bürgerinitiative am 9. Oktober 2014 an Horst Seehofer gerichtet. Die Bayer. Staatsministerin für Wirtschaft, Medien, Energie und Technologie, Ilse Aigner sowie Dr. Anja Weisgerber, MdB erhielten ebenfalls eine Abschrift unseres Briefes.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Seehofer,

wir – die Bürgerinitiative „A7 Stromtrasse NEIN" – haben uns gegründet als wir von der geplanten Stromtrasse SuedLink erfuhren, die durch unsere Gemeinde Wasserlosen im Landkreis Schweinfurt nach Grafenrheinfeld führen soll.

Wir stellen die Notwendigkeit der Trasse grundsätzlich in Frage. Die von Tennet vorgelegten Zahlen zeigen nur eine Sicht der Lage. Aufgrund unserer Recherchen sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass es durchaus auch Alternativen gibt. Wir befürworten eine dezentrale Energiegewinnung, auch in Südbayern. In unserer Gemeinde decken wir unseren Stromverbrauch bereits zu 100 % durch Windräder, Photovoltaik und Biogasanlagen. Die Power-to-Gas-Methode z. B. birgt noch viele Möglichkeiten für die Zukunft. Die Speicherung des durch Wind- und Sonnenenergie gewonnenen Stromes muss weiterentwickelt werden.

Nicht außer Acht lassen sollte man auch die Möglichkeit der Erdverkabelung. Die von Tennet vorgelegten Zahlen für die Erdverkabelung sind unserer Meinung nach zu hoch angesetzt. Es gibt Berechnungen von anderen Seiten wonach die Erdverkabelung um einiges kostengünstiger wäre als der Bau der Freileitungen.

Es ist also wichtig sich von allen Seiten zu informieren. Deshalb begrüßen wir Ihre Entscheidung, in den nächsten Wochen verstärkt einen Dialog mit der Bevölkerung zu führen.

Die Stromerzeugung über erneuerbare Energien ist für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder überlebensnotwendig. Allerdings sollte das wohlüberlegt und durchdacht erfolgen. Die Schäden, die für unsere Heimat und unsere Natur durch den Bau der Trasse von Wilster nach Grafenrheinfeld entstehen stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen der Erneuerbaren Energie.

Wir bitten Sie, nicht nachzulassen in Ihrem Bemühen um Klärung und Schaffung unabhängiger Zahlen und Daten und bitten Sie um Unterstützung zum Wohle unseres Landes.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Wörner
1.Vorsitzender