Netzbetreiber beantragen die Planfeststellung für SuedLink
Wir nehmen Bezug auf den Artikel der Mainpost vom 17.12.2023 „Netzbetreiber beantragen die Planfeststellung für SuedLink“. Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW ist überzeugt „SuedLink kommt“. Der im Artikel erwähnte massive Widerstand im Kreis Schweinfurt und in Thüringen ist da und wird fortgesetzt werden!
Es wurden lediglich für 115 km der geplanten Trasse die Unterlagen zur Planfeststellung vorgelegt. Der SuedLink ist insgesamt 700 km lang und in 15 Abschnitte aufgeteilt. Bisher liegen erst 2 Planfeststellungsbeschlüsse vor und zwar für den Abschnitt A2, Elbquerung, und für die letzten 17,6 km von Bad Friedrichshall zum Netzverknüpfungspunkt Großgartach. Noch kommt SuedLink nicht!
Im Entwurf des NEP 2037/2045 sind weitere Trassen geplant. Dieser überzogene Netzausbau wird so gut wie nicht hinterfragt. Es geht nur noch um Beschleunigung. Eine Überprüfung, ob die Vorhaben notwendig und auch bezahlbar sind, ist zweitrangig. Artenschutz und Umweltverträglichkeitsprüfung werden ausgehebelt und durch vorzeitig genehmigte Bauvorhaben verursachte Schäden sind nicht mehr reversibel.
Die Bürgerinitiativen A7 Stromtrassen NEIN Wasserlosen, Bergrheinfeld sagt NEIN und Thüringer gegen SuedLink kämpfen auch weiterhin gegen überzogenen Netzausbau, wie z. B. SuedLink, und fordern einen Nachweis für den Bedarf und eine Kosten-Nutzen-Analyse für den geplanten Netzausbau. Mögliche Alternativen und bereits vorhandene Infrastruktur müssen endlich bei den Planungen mit berücksichtigt werden. Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne werden fast ausschließlich in das Verteilnetz eingespeist. Hier ist ein Netzausbau dringend nötig und sollte schnellstmöglich umgesetzt werden.
Der größte Teil der Netzausbauvorhaben dient dem europäischen Stromhandel, wird am Ende aber von den Stromverbrauchern (Privatleute, Industrie, Mittelstand, Landwirtschaft) bezahlt werden müssen. Es geht hier um mehr als 300 Milliarden €.
Der geplante Ausbau der Übertragungsnetze ist von der Industrie und den Bürger*innen nicht mehr finanzierbar. Die Politik muss hier dringend die Rahmenbedingungen ändern und den überzogenen Netzausbauplanungen Einhalt gebieten. Großprojekte, bei denen die Kosten aus dem Ruder laufen und die letztlich nicht fertiggestellt werden (wie z. B. Stuttgart 21) können wir uns nicht mehr leisten.
Die Energiewende muss dezentral, bezahlbar und mit Beteiligung der Bürger*innen stattfinden.
22.12.2023, Bürgerinitiative A7 Stromtrasse NEIN e.V.