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Unterfranken "unter Strom"

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Wenn es nach dem Willen der Bundesnetzagentur und der Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland geht, wird es bald "eng" in Unterfranken. Denn der neue Netzentwicklungsplan Strom 2014 zeichnet schon jetzt ein erschreckendes Bild. Zwar ist der Plan, der den Bedarf an Stromleitungen ab dem Jahr 2024 darstellt, momentan noch in der ersten Entwurfsphase, trotzdem erhält man einen ersten Eindruck, was auf die Menschen in Unterfranken und vor allem im Landkreis Schweinfurt in Zukunft zukommen könnte.

Den komplexen, 240-seitigen Entwurf des NEP 2014 haben wir versucht, auf die wesentlichen Informationen zu reduzieren, die unsere Region betreffen. In der nachfolgenden Karte sind zwei verschiedene Ausbau-Szenarien für Stromtrassen dargestellt. Die Leitungsverläufe sind dabei nur symbolisch als Verbindungen zwischen den Anfangs- und Endpunkten zu verstehen; sie stellen nicht den tatsächlichen Leitungsverlauf dar.

  • Karte NEP-2014 Szenario-A
  • Karte NEP-2014 Szenario-C

Der NEP 2014 stellt vier verschiedene Szenarien zum Umfang des notwendigen Ausbaus dar. Der Einfachheit halber haben wir das Szenario A 2024 und Szenario C 2024 aufgegriffen, da hier der Unterschied zwischen dem mindesten (A) und dem größten Ausbaubedarf (C) dargestellt wird:

Szenario A 2024

In diesem Szenario wird von einem Rückgang der Stromerzeugung aus Braunkohle und Erdgas ausgegangen, aber von einer leichten Zunahme von Steinkohle-Strom (alle geplanten Braun- und Steinkohlekraftwerke berücksichtigt). Die installierte Leistung der erneuerbaren Energien bildet den unteren Rand des Szenariorahmens ab.

Szenario C 2024

Hierbei wird eine besonders hohe Einspeisung der erneuerbaren Energien angenommen. Die Annahmen basieren auf regionalen Entwicklungsprognosen und Zielen der Bundesländer. Darüber hinaus wird eine höhere Stromerzeugung von Gaskraftwerken, aber ein Rückgang bei Braunkohlekraftwerken angenommen.
Der Strom aus Steinkohlekraftwerken würde in etwa auf dem Niveau des Jahres 2012 bleiben.

SuedLink, Korridor C

Maßnahme C05: Brunsbüttel – Großgartach
Maßnahme C06mod: Wilster – Raum Grafenrheinfeld

Diese beiden o.g. Maßnahmen zu SuedLink wurde bereits im letzten Netzentwicklungsplan 2013 von der Bundesnetzagentur bestätigt und sind daher auch wieder im NEP 2014 zu finden. Es handelt sich hierbei um je eine HGÜ-Leitung mit 2 Gigawatt, die zusammen auf einem Mastgestänge geführt werden sollen. Die Maßnahmen befinden sich bereits in Vorbereitung zu Planungs- und Genehmigungsverfahren (Bundesfachplanung).

Maßnahme C05a: Brunsbüttel – Großgartach
Maßnahme C06: Kreis Segeberg – Goldshöfe
Maßnahme C08: Heide – Raitersaich

Diese 3 zusätzlichen Maßnahmen werden im Szenario C 2024 dargestellt und würden zusätzlich zu den beiden zuvor genannten Maßnahmen ergriffen werden. Bei jeder dieser Maßnahme wird mit einer weiteren HGÜ-Leitung mit 2 Gigawatt Leistung gerechnet. SuedLink hätte dann also ein Gesamtleistung von unglaublichen 10 Gigawatt (das entspricht 10 Milliarden Watt). Es ist davon auszugehen, dass diese Leistung nicht mehr auf einem Mastgestänge zu transportieren ist – vermutlich würden zwei oder sogar drei Trassen nebeneinander stehen.

P43

Maßnahme 74: Mecklar – nach ???

Dieser Netzausbau wurde bereits im NEP 2013 bestätigt. Bei P43 handelt es sich um eine herkömmliche Drehstrom-Höchstspannungsleitung, welche das nördlich in Hessen liegende Mecklar mit dem Raum Grafenrheinfeld verbinden sollte. Der Zeitpunkt für die angestrebte Inbetriebnahme war das Jahr 2017. Nach dem Koalitionsgipfel Anfang Juli 2015 wurde der Verknüpfungspunkt Grafenrheinfeld allerdings gestrichen und der Netzbetreiber Tennet muss nach einem neuen Einspeisepunkt suchen.

P44

Maßnahme 28b: Altenfeld/Schalkau – nach ???

Die Planung zu P44 wurde im NEP 2014 erstmalig vorgestellt. Sie ist in allen Szenarien enthalten und stellt laut Übertragungsnetzbetreibern eine Notwendigkeit dar. Dabei handelt es sich wie bei P43 um eine herkömmliche Drehstrom-Höchstspannungsleitung, die Schalkau (nördlich von Coburg in Thüringen) mit dem Raum Grafenrheinfeld verbinden solle. Nach dem Koalitionsgipfel Anfang Juli 2015 wurde der Verknüpfungspunkt Grafenrheinfeld allerdings gestrichen und der Netzbetreiber Tennet muss nach einem neuen Einspeisepunkt suchen.

(Quellen: netzentwicklungsplan.de)

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