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P43 – Wechselstromleitung aus dem Norden

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Trotz aller Aufregung um den SuedLink lief so manch anderes Projekt Gefahr, keine Beachtung zu finden. Und dies, obwohl die Auswirkungen auf die Umwelt ebenfalls groß sind und dem SuedLink in nichts nachstehen. Die Rede ist von der Stromtrasse P43, die von Mecklar (etwa 45 km nördlich von Fulda) über Dipperz (bei Fulda) in den Raum Grafenrheinfeld verlaufen sollte. Immerhin scheint dieser Verknüpfungspunkt im Landkreis Schweinfurt nun hinfällig zu sein. Nach den Gesprächen der Koalitionsspitzen in Berlin Anfang Juli 2015 hat man sich darauf geeinigt, die Leitung nicht mehr in Grafenrheinfeld enden zu lassen und den Netzbetreiber dazu aufgefordert, neue Planungen zu beginnen.

380 kV Wechselstromleitung

Bei P43 handelt es sich um eine herkömmliche Wechselstrom-Höchstspannungsleitung mit einer Spannung von 380 kV - das Größte, was es also bisher im deutschen Freileitungsbau gibt.

Bereits mit den NEP 2012 und 2013 wurde der Ausbau (als Maßnahme M74) von der Bundesnetzagentur bestätigt. Das angestrebte Inbetriebnahmejahr war 2017. Und auch im aktuellen Entwurf des NEP 2014 taucht das Vorhaben wieder auf, allerdings mit anvisierter Inbetriebnahme im Jahr 2022. Tennet begründet das geplante Projekt mit dem prognostizierten starken Anstieg erneuerbarer Energien im Norden Deutschlands; hierfür sei die bestehende 380-kV-Netzstruktur nicht mehr ausreichend, um die Energie abtransportieren zu können.

Darüber hinaus soll P43 Überlastschutz beim Ausfall einer Leitung zwischen Borken und Gießen bieten. Insgesamt hat die elektrotechnische Prüfung durch die Bundesnetzagentur ergeben, dass der Abschnitt Mecklar – Dipperz eine maximale Auslastung von 25,5% in 4% der betrachteten Stunden haben würde.

Streckenplanung

Aktuell befindet sich P43 in Vorbereitung für die Planungs- und Genehmigungsverfahren. Bisher liegen keine öffentlichen Informationen zum detaillierten Trassenverlauf vor.

Umweltauswirkungen

Die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen stellte fest:

"Die Bewertung der Umweltauswirkungen des Vorhabens zeigt bereits jetzt ein sehr hohes Maß an zu erwartenden erheblichen Umweltkonflikten, insbesondere für den Bereich der Rhön, auf. Die tatsächliche Betroffenheit dieses Raumes ist in Verbindung mit dem HGÜ-Korridor Wilster – Grafenrheinfeld (Maßnahme C06mod) noch erheblich größer zu beurteilen."

(Quellen: netzentwicklungsplan.de, Bundesnetuagentur: netzausbau.de, Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen: Einwendung)

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